Ich bin ja ein absoluter Bei-Wind-und-Wetter-rausgeh-Mensch. Aber Hand aufs Herz, ab und zu habe nicht mal ich Lust immer im Regen zu stehen. Natürlich sind mit Kindern Indoorspielplätze, Kino- und Spaßbadbesuche sehr cool. Aber wenn schon drinnen, dann darf es gerne ein ganz besonderes Erlebnis werden. Ein kleines Abenteuer tut einfach gut. Zum Glück hat meine geliebte Heimatregion Saale-Unstrut da so einiges zu bieten. Diese Schlechtwetter-Unternehmungen werde ich regelmäßig für euch aktualisieren, denn wie immer berichte ich nur von selbst erprobten Erlebnissen für euch.
Das Planetarium Halle
Am 30. März 2023 hat das neue Planetarium in Halle im Gasometer eröffnet und ist somit das modernste Europas. Besonders schön finde ich, dass es für kleine Sternengucker Programme gibt. So können schon Kinder ab 4 Jahren ein tolles Erlebnis genießen. Wir haben uns die Geschichte vom Regenbogenfisch angesehen und ich weiß nicht was schöner war: Die Darstellung oder das Staunen meiner Kinder. Natürlich gibt es auch für ältere Kinder und Erwachsene richtig interessante Programme.
Es gibt hier auch ein kleines Café.
Mein Tipp für das Planetarium Halle:
- Bucht eure Karten am besten online. Es gibt keine Familientickets. Sparen könnt ihr trotzdem: Bei mindestens einem Erwachsenenticket dürft ihr für eure Kinder das Kinder-Familienverbundticket für 3 Euro statt dem normalen Kinderticket für 5 Euro wählen. Und: Auf jeden Fall 15 Minuten vor Beginn dort sein. So sichert ihr euch tolle Plätze und Zuspätkommer werden tatsächlich nicht mehr rein gelassen.
Übrigens bietet das Planetarium in Jena auch Kindervorstellungen an.
Die Peißnitzinsel
Eine grüne Stadtoase ist die Peißnitzinsel in Halle. Die Peißnitz ist wirklich groß. Wir starten gerne vom Parkplatz an der Halle-Saale-Schleife und laufen über die Wilde Saale. Am Gut Gimritz ist schon der erste Spielplatz. Dann kommt ein ganz toller Kletterparcours und danach ist man schon fast am Peißnitzhaus mit dem Café angekommen. Hier kann man sich schön aufwärmen. Es gibt ein großes Regal mit Büchern und Spielen und sogar einen Tischkicker. Oft finden auch Märchenlesungen statt. Wer dann noch nicht genug hat, der besucht noch den Spielplatz hinter dem Peißnitzhaus. Von April bis Oktober fährt übrigens die Parkeisenbahn. Damit bin ich schon als Kind gefahren.
Mein Tipp für die Peißnitzinsel bei schlechtem Wetter:
- Packt euch und die Kids wetterfest ein und genießt das Spielen und Klettern auch bei schlechtem Wetter. Der Weg zum Peißnitzhaus lädt einfach dazu ein.
Schlosspark Ostrau und das Schloss-Café
Erstmal eine Runde durch den schönen Schlosspark spazieren. Wenn es regnet könnt ihr das Rauschen der Tropfen in den Bäumen genießen. Im Februar könnt ihr die Winterlinge bewundern. Das sind gelbe Frühblüher, für die der Park bis weit über die Ostrauer Grenzen bekannt ist. An den Wochenenden könnt ihr euch dann im urigen und durchaus charmanten Schloss-Café aufwärmen.
Tolles Highlight für coole Kids: Mit der Set-Caching-App den Dreh vom Alfons Zitterback Film begleiten und kleine Aufgaben lösen. Dabei könnt ihr Gutscheine für das Schloss-Café, die Sommerrodelbahn und den Tierpark in Petersberg freischalten. Empfehlen würde ich die App für Kinder ab 6 Jahren.
Übriges befindet sich hier auch einen Station des Rätsels „Kreis von Goseck“. Mit der Web-App könnt ihr euch durch die schöne Saale-Unstrut-Region Rätseln und diese so auf wirklich spannende Weise erkunden.
Kleiner Tipp für den Schlosspark Ostrau:
- Für kleinere Zwerge das Laufrad nicht vergessen. So ist die Runde durch den Park für kurze Beine nicht so anstrengend. Außerdem macht durch Pfützen sausen riesigen Spaß. Rabaukenehrenwort!
Das Schokoladenmuseum in Halle
Jetzt bloß nicht die Hände hinter dem Kopf zusammenschlagen beim Wort „Museum“. Hier verbringt sich in der Halloren Fabrik eine ganz spannende Erlebniswelt. So könnt ihr mit euren Kids entdecken, wo die Kakaobohnen herkommen und wie das mit der Schokoladenherstellung eigentlich alles so funktioniert.
Das Highlight: in der Schokoladenwerkstatt selber Kreativ werden und 12 eigene Pralinen füllen und gestalten. Das hat sogar schon der Zwerg mit seinen 3 Jahren hinbekommen und wir alle hatten viel Spaß dabei. Naschen ausdrücklich erlaubt!
Mein Tipp für die Schokoladenerlebniswelt:
- Lauft durch das Museum bis zur Schokoladenwerkstatt und kreiert zuerst eure Pralinen. In der Zeit, in der diese dann kühlen, könnt ihr in Ruhe alles entdecken und dann zum Schluss die fertigen Werke abholen.
Milchtankstelle Klobikau
Ich liebe sie: Kühe. Wer mal auf Tuchfühlung gehen möchte, der ist an der Milchtankstelle in Klobikau richtig. Hier kann man nicht nur frische Milch zapfen, sondern auch die Kühe im Stall besuchen. Am Eingang steht ein Eimer mit kleinen Schaufeln und Besen. Damit dürfen die Kinder den Kühen das Futter ranschieben. Achtet aber bitte drauf, dass das Futter nicht gemischt wird. Besonders die Kälber sagen zu einer kleinen Streicheleinheit nicht nein und fressen das Heu auch gerne aus der Hand. Der Milchbauer ist einem kleinen Plausch auch nicht abgeneigt und beantwortet gerne Fragen.
Mein Tipp für die Milchtankstelle:
- Wollt ihr euch am Automaten frische Milch holen, bringt eine Flasche mit oder kauft diese für einen Euro vor Ort. Ein Liter kostet einen Euro. Ihr könnt aber auch weniger mitnehmen. Steckt ihr 50 Cent rein, bekommt ihr einen halben Liter, für 80 Cent 800 ml. Eben immer im Verhältnis.
Die Zentralwerkstatt Pfännerhall am Geiseltalsee
Meine Heimatliebe. Wir leben am Geiseltalsee und um eine Sache kommt man da nicht herum: Den großen roten Urelefanten an der Pfännerhall. Hier kann man im Museum allerhand geschichtsträchtiges aus dem schönen Geiseltal bestaunen. Sogar das Skelett eines Waldelefanten wurde bei Tagebauarbeiten hier gefunden und dessen Nachbildung ist das Highlight im Pfännerhallmuseum. Glaubt mir, eure Kinder werden staunen beim Anblick dieses Riesen.
Im Gebäude gibt es ein schönes Café und einen Spielplatz vor der Tür. Auch ein Spaziergang Richtung See könnt ihr von hier aus unternehmen.
Mein Tipp für euren Besuch der Pfännerhall:
- Das Museum bietet auch tolle Kinderprojekte und Kindergeburtstage zu den Themen Fossilien und Geologie im Geiseltal an.
Der Merseburger Dom
Es gibt einige Dinge, um die man in Merseburg nicht herum kommt. Dazu gehören auf jeden Fall die Rabensage und die Merseburger Zaubersprüche. Wer dazu mehr erfahren und sehen möchte, der ist im Merseburger Dom goldrichtig. Der Rabe führt euch beim Familien-Audioguide durch den Dom und erklärt verständlich und interessant ganz viel Geschichte. Mein Großer und ich hatten viel Spaß beim Kennenlernen von Bischof Thilo von Trotha und dem Bestaunen der vielen Relikte. Sogar eine mumifizierte Hand ist hier anzusehen. Aber seht und staunt am besten selbst. Geeignet ist die Führung meiner Meinung nach für Kids ab 7 oder 8 Jahren.
Mein Tipp für euren Besuch des Merseburger Dom:
- Warm anziehen. Die hatten es damals noch nicht so mit Heizungen.
Der Naumburg Dom
Das Welterbe Naumburger Dom ist ein Ort, um den man in Saale-Unstrut nicht herumkommt. Damit ein Familienausflug zu einem Erlebnis für alle wird, hat der Dom einige Angebote für Kinder parat. So gibt es neben einer Audio-Führung für die Kids auch ein spannendes Hörspiel und sogar eine Rallye, die Familien durch den Dom führt. Ja, so spannend kann Saale-Unstrut mit Kindern sein.
Bei der Domrallye stellt die Affenskulptur Simius euer Wissen mit Such und Zählaufgaben auf die Probe. Einfach an der Kasse nach der Rallye fragen und ihr bekommt für einen Euro ein kleines Heft. Mit dem richtigen Lösungswort gibt’s eine Urkunde und einen kleine Überraschung. Geeignet ist der Rätselspaß für Kinder ab 5 Jahren.
Mein Tipp für euren Besuch des Naumburger Dom:
- Dreht unbedingt eine Extrarunde durch den schönen Domgarten.
Schloss Neuenburg in Freyburg
Ich liebe es einfach am Schloss Neuenburg zu spazieren. Letztens habe ich auch eine Familientour mit den Kids gemacht. Im Museumsshop gibt es das Buch “ Auf der richtigen Schnur “ zu kaufen und lädt euch zu einer Familienschlossführung ein. Ihr bekommt spannende, kindgerechte Infos zur Burg und müsst auch die ein oder andere Aufgabe lösen. Ich empfehle euch das Buch für Kinder ab 7 Jahren. Außerdem würde ich die Tour mit ein bis höchstens drei Kindern machen, weil zwischendurch gelesen und ins Buch geschrieben werden muss.
Mein Tipp für euren Besuch auf Schloss Neuenburg:
- Sehr schön ist auch die Kinderkemenate. Hier können sich die Mäuse als Burgfräulein und Ritter verkleiden. Es werden auch verschiedene Programme für Gruppen und Familien angeboten.
Die Leuchtenburg
Eine Burg wie aus dem Märchen. Wer Burgen mag, wird diese hier lieben. Auf der Leuchtenburg könnt ihr allerhand entdecken. In den Porzellanwelten gibt es viel zu sehen. Keine Sorge, wenn ihr (wie ich) mit kleinen Elefanten unterwegs seid, hier ist alles gut gesichert. Sucht das perfekte Rezept zur Porzellanherstellung, beschriftet einen Teller mit eurem Wunsch und werft ihn über den Steg der Wünsche der Burg zu Füßen. Im Burgfried wartet ein Drache auf euch und auch sonst gibt es an jeder Ecke spannende Highlights.
Mein Tipp für euren Leuchtenburg-Besuch:
- Die Burg bietet verschiedene Angebote für Familien an. Familienführung, Geisterführung oder Entdeckertour: Kinderfreundlichkeit wird hier groß geschrieben.
Imaginata Jena
Physikalische Gesetzte gibt es viele. Was dahinter steckt, kann man in der Imaginata in Jena herausfinden. An den Stationen kann man selber aktiv werden, alles anfassen und ausprobieren. Aber auch die freundlichen Mitarbeiter können euch einiges zeigen und erklären. Wir haben so zum Beispiel mittels Nebelmaschine und Trommel Schall nicht nur hören sondern auch sehen können. Hypothesen aus dem Lehrbuch werden spielerisch und verständlich zu logischen Vorgängen. In zwei großen Hallen und dem Außenbereich gibt es wirklich viel zu erleben. Große und kleine Entdecker kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Sogar unser damals dreijähriger Zwerg hatte riesigen Spaß.
Mein Tipp für euren Besuch der Imaginata:
- Zieht euch warm an, denn in den Großen Hallen ist es recht frisch.
Landesmuseum für Vorgeschichte
Wir haben uns im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben. Was wir vor allem gelernt haben? Dass die Geschichte unserer Region mindestens genauso viel zu bieten hat wie die der berühmten Ägypter, Römer und Wikingern. Jeden Samstag finden Führungen für Nachwuchsarchäologen statt. Da waren wir natürlich gerne dabei und haben uns viele spannende Fakten über die Stein- und Bronzezeit angehört. Die Ausstellungen im Landesmuseum sind sehr anschaulich präsentiert und es gibt auch viele interaktive Extras, wie Schubladen mit Fundsachen, Zähnen und Knochen. Der Geschichts- und Archäologiestudent, der uns die Ausstellung zeigte, ging super auf die Kids ein, die ihm so einige Löcher in den Bauch gefragt haben. Besonders spannend fanden wir den Waldelefanten und die Himmelsscheibe von Nebra, die hier ausgestellt ist. Auf der großen Wiese vor dem Museum ist außerdem ein schöner Spielplatz.
Meine Tipps für euren Besuch im Landesmuseum:
- Die Ausstellungen im Museum sind sehr umfangreich. Ich empfehle euch daher wirklich die Kinderführung mitzumachen.
- Die Kinderführungen finden jeden Samstag statt. Für Kids von 5 bis 7 Jahren: 10:15 Uhr bis 11:15 Uhr. Für Kids von 8 bis 11 Jahren: 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr. Der Kleinste von meinen Jungs war erst 3 Jahre alt. Das war kein Problem. Eine Voranmeldung ist übrigens nicht erforderlich.
- Die Sonderausstellungen können mit dem Kinderwagen nicht befahren werden (die Dauerausstellung aber schon). An der Kasse gibt es die Möglichkeit sich eine Trage zu leihen, dort liegen 2 Stück bereit.
- Jeden letzten Sonntag im Monat finden Familiennachmittage statt.
Noch mehr Schlechtwettertipps außerhalb der schönen Saale-Unstrut-Region gibt es hier: