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Fahrradfahren hinterm Deich und der alte Leuchtturm Balje

Wenn ich an die Nordsee denke, dann denke ich an das Gefühl von Watt unter meinen Füßen, an maritimes Flair, an raue Wellen, saftige Weiden mit Rindern und Schafen und an frischen Wind, der mir um die Nase und durchs Haar weht. Und an Leuchttürme. Wenn ich einen Leuchtturm sehe, bekomme ich immer ein schönes Gefühl.

In meinem Blogbeitrag „Unser Nordseeurlaub 2020“ habe ich euch schon geschrieben, dass meine Mutti und ihr Partner ein Ferienhaus in Balje haben. Hier gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz, das vor allem zum Radeln einlädt.

Junge fährt Fahrrad zum Leuchtturm Balje, der Schatten fällt schön auf den Radweg

Fahrrad mit Dabei?

Wer hier die pure Natur in ihrer Schönheit entdecken möchte, kommt ums Radfahren kaum herum.

Falls ihr eure Fahrräder nicht mitnehmen könnt, dann fragt unbedingt mal bei eurem Vermieter der Ferienunterkunft nach, ob dieser euch welche zur Verfügung stellen kann. Sonst könnt ihr in Cadenberge zum Beispiel welche leihen. Dort gibt es auch Anhänger für eure Kids.

Wir haben Fahrräder am Ferienhaus von meiner Mama und ihrem Klaus. Die haben die zwei extra für uns angeschafft. Danke dafür ihr Lieben!

Wir fahren zum Leuchtturm Balje

Wenn ihr Baljes tolle Radwege erkunden wollt, dann kann ich euch eine Tour zum Leuchtturm Balje empfehlen.

Der Große ist natürlich selber geradelt. Die zwei Kleinen hatten ihren Platz im Fahrradanhänger. Wir haben bis zum Leuchtturm 25 Minuten gebraucht.

Dieses Jahr bleibt der alte Leuchtturm leider geschlossen, aber es lohnt sich trotzdem, ihm einen Besuch abzustatten. Sucht euch doch ein schönes Plätzchen auf dem grünen Deich. Hier habt ihr nicht nur den Blick auf die 2 Leuchttürme, sondern dazu noch auf die Elbe. Hier fahren viele Schiffe. Die Rabauken finden das immer spannend. Den einen Tag in unserem Urlaub kam sogar das größte Containerschiff der Welt vorbei geschippert.

Setzt euch ein paar Minuten und genießt die Luft und die Aussicht. Oder macht ein kleines Picknick, so wie wir.

Kinder Picknick auf der Decke im Grünen mit Melone

Der alte Leuchtturm Balje

Wie erwähnt muss der alte Leuchtturm dieses Jahr leider geschlossen bleiben. Wenn er wieder geöffnet ist, dass solltet ihr da unbedingt mal hin. 1904 wurde er gebaut und leistete seinen Dienst bis 1979. Leider verfiel er dann und wurde erst 2010 aufwendig saniert und 2012 dann für Besucher zugänglich gemacht.

In seinem Inneren erfahrt ihr, wie die Leuchtturmwärter damals hier lebten, was zur großen Sturmflut 1962 geschah und wie der Turm mit seinem Leuchtfeuer damals die Schiffe lotste. Wie das funktionierte, habe ich mir bis zu meinem ersten Besuch im Turm tatsächlich ganz anders vorgestellt. Zudem wird hier eine tolle Sicht über Nordkehdingen mit seinem Vogelschutzgebiet geboten.

alter und neuer Leuchtturm Balje an der Elbe

Ein tolles Radwegenetz erwartet euch

Die Region bietet sehr gut ausgebaute Radwege mit vielen Wegweisern und Karten. Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, solltet ihr euch vorher schon eine kleine Route suchen, denn sonst kann die Tour schnell zu lang werden. Das Land ist sehr groß und weitläufig. Beachtet auch unbedingt die Zeiten der Sperrwerke, falls eins auf eurem Weg liegen sollte..

Wir sind einmal eine schöne Runde gefahren. Von Balje ging es über den Deich zum Leuchtturm Balje, wir hielten uns links und radelten am Schöpfwerk vorbei und kamen dann am Ostesperrwerk raus. von hier aus ging es wieder nach Balje. Das ist eine tolle Tour durchs Vogelschutzgebiet. Schade, dass wir keine Ferngläser mit hatten. Für diese schöne, fast 15 km lange Runde haben wir so ungefähr 1½ Stunde gebraucht. Allerdings mit kleinem Picknick.

Schild Radwege und Wanderwege im Alten Land in Balje

Elbe-Radwanderbus

Den Elbe-Radwanderbus könnt ihr als Fußgänger und auch als Radfahrer nutzen, denn der Bus ist mit einem Fahrradanhänger ausgestattet. So könnt ihr an ein entfernteres Ziel fahren und dann zurückradeln oder irgendwo hinfahren und den Bus zurück nehmen, oder sogar einfach ein und aussteigen wie es euch beliebt. Es gibt viele Haltepunkte auf dem Fahrplan. Schaut doch einfach mal auf der Seite vom Alten Land. Leider wird der Radwanderbus dieses Jahr nicht mehr fahren.

Allgemeines zum Abschluss

Ein Besuch des alten Baljer Leuchtturm lohnt sich sehr. Auch wenn ihr ihn nur von außen mal anschauen wollt. Leuchttürme sind doch irgendwie immer magisch, wenn ihr mich fragt.

Das gut ausgebaute Radwegenetzt lädt zum Erkunden der Region ein. Das macht auch den Kids Spaß. Wie bereits geschrieben empfehle ich euch eure Route zu planen, damit es nicht zu lange wird und die Kinderfüße müde werden. Denkt außerdem daran auf Sperrwerke zu achten, damit eure Tour nicht an einer erhobenen Brücke endet.

Rastplatz in Balje, Oma und Kind stehen vor einem Stein mit dem Balje Wappen

Wie war es für die Rabauken

Der Große radelt sehr gerne und die Kleinen hatten vom Hänger aus eine gute Sicht auf die saftig grünen Felder. Wir haben grasende Kühe gesehen und Schafe auf dem Deich. Die Schiffe auf der Elbe fanden die Rabauken besonders cool. Wir hatten wieder viel Spaß.

ein Junge spielt mit einem Grashalm auf dem Deich an der Nordsee, Balje, Elbe

Unsere Highlights

  • Spaß und Bewegung an der frischen Luft
  • unser Picknick mit Blick auf die Leuchttürme
  • Schiffe auf der Elbe beobachten

Wenn du zu all meinen Beiträgen unserer Nordseeerlebnisse gelangen möchtest, dann klick doch einfach mal auf das Schlagwort „Nordseeliebe“.

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Radtour über die Halbinsel im Geiseltalsee

In meinem ersten Blogbeitrag möchte ich euch gerne mitnehmen an einen meiner liebsten Orte hier im Geiseltal. Die Halbinsel ist ein fantastischer Ort, der sowohl zum Entspannen als auch zur Abenteuerjagd einlädt. Ganz egal, ob ihr zu Fuß unterwegs seid oder mit dem Fahrrad, hier gibt es eine Menge zu entdecken und auch zu lernen.

Wir haben uns vor ein paar Tagen die Räder geschnappt. Der Große radelt mit Begeisterung selbst. Die beiden Kleinen haben es sich im Fahrradanhänger gemütlich gemacht. Schnell noch Wasser und einen kleinen Snack eingepackt und los geht´s.

Eingang zur Halbinsel und Geschiebegarten in Stöbnitz

Unsere Tour beginnt in Stöbnitz im Unterdorf. Wir fahren an der Kirche vorbei über die Lauchstädter Straße zur Werkstraße hinter. Puh, ganz schön anstrengend mit dem Hänger den Berg hinauf zu fahren. Jonas hat sich ganz wacker geschlagen und mit voller Kraft durchgezogen. Wir fahren zum Campingplatz, hier ist der Eingang zur Halbinsel. Wer gleich zu Beginn staunen möchte, kann im Geschiebegarten „Nordisches Plateau“ einige Findlinge aus Bergbauzeit und Aufarbeitung anschauen. Unsere Rabauken sind hier immer gerne. Die Anziehung zu diesen großen Steinen ist irgendwie riesig für Kinder. Wir fahren die Straße am Campingplatz vorbei und halten uns rechts auf dem großen Weg. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Geiseltalsee. Ein Stück weiter beginnt das Gelände des Interessen- und Förderverein „Geiseltalsee“ e.V. und kurz darauf das Naturschutzgebiet der Halbinsel.

Ausblick Halbinsel Geiseltalsee
Ausblick Halbinsel Geiseltalsee

Summen der Honigbienen

Wir halten uns rechts und hier gibt es wieder was tolles zu entdecken, Bienenkästen. Jonas und ich sind ja große Bienenfreunde. Vorsichtig und ohne die fleißigen Bienchen zu stören, gehen wir ein Stück heran für eine bessere Sicht. Das Summen, dass schon von weiter weg zu hören war, ist nun richtig laut und man kann das rein und raus an den Fluglöchern beobachten. Ich freu mich ja immer, wenn ich dann direkt am Objekt Erklärbär spielen kann. Weiter geht’s. Am Ufer des Sees können wir einige Boote sehen. Die haben sich hier ein schönes Plätzchen zum Schwimmen und Genießen gesucht.

Bienen Halbinsel Geiseltalsee
Bienenkästen Halbinsel Geiseltalsee

Wetterschutzhütte des Interessen- und Förderverein „Geiseltalsee“ e.V.

Wir kommen zur Wetterschutzhütte, die prinzipiell jeden Tag öffentlich zugänglich ist. Schon der Außenbereich lädt mit schönen massiven Sitzgruppen und der Grillstelle zum Verweilen ein. Besonders interessant sind für die Kids das riesige Wildbienenhaus, die Sonnenuhr und die Wetterstation. Wir stehen hier übrigens am geometrischen Punkt „Großer Hügel“. An einem Mast gibt es eine Markierung, wie hoch hier damals die Braunkohle geschichtet war. Oh ha, ganz schön viel Luft nach oben. Und darauf lagen dann nochmal fast 50 Meter Abraum. Wir finden das schon sehr beeindruckend. Auch wer hier gerade keinen Unterstand für plötzliche Regengüsse sucht, sollte auf jeden Fall mal einen Blick ins Innere der Hütte werfen. Die Kinder standen erstmal vor den Fenstern um herein zu illern, ganz schön spannend. Was da wohl drin ist? Einiges an Infomaterial steht, liegt und hängt bereit. Anschauungsmaterial zur Geschichte und Entwicklung im Geiseltal aber auch zur Natur. Viele Infos zu touristischen Angeboten laden zur Planung zukünftiger Erkundungen und Unternehmungen ein. Hier gibt es auch eine Toilette, den Eingang findet ihr hinter dem Haus.

Übrigens gibt es hier auch einen schönen Steg. Das Wasser am Ufer ist flach und wunderbar klar. Da möchte man sich glatt mal kurz abkühlen. Wir werden mittlerweile ganz schön von der Mittagssonne gebrutzelt. Zum Glück haben wir uns ordentlich mit Sonnencreme eingeschmiert als wir noch Zuhause waren.

Wetterschutzhütte Halbinsel Geiseltalsee
Wetterschutzhütte Halbinsel Geiseltalsee

Meine Lieblingsstelle

Je weiter wir zum Ende der Halbinsel durchdringen, desto unberührter scheint die Natur zu sein. Fast so, als wäre hier schon immer alles so gewesen. Wir radeln gemütlich unseren Weg entlang, neben wilden Gräsern und Blumen. Wir sehen unzählige Bienen, Hummeln und Libellen. Die Sanddornsträucher die überall wachsen geben mir immer so ein gewisses Urlaubsfeeling.

Wir fahren gerade aus weiter. Wer den Weg rechts abbiegt gelangt in einem Bogen zum hintersten Punkt der Halbinsel und kommt dann auch da entlang, wo wir gleich lang radeln. Wir kürzen quasi ein klein wenig ab.

Zwischen der Halbinsel und der Insel im Geiseltalsee ist nur ein schmaler Kanal. Am Ufer entlang liegen große Steine, die in der Sonne in einem herrlichen grün funkeln. Aus dem Wasser ragen tote Bäume mit ihren Spitzen aus dem Wasser. Wenn ich hier war, habe ich zwar schon oft scheue Rehe gesehen, aber bin noch nie einer Menschenseele begegnet. Ich liebe solche Orte. Für mich ist das mein ganz persönlicher Naturschatz. Meine absoluter Lieblingsplatz auf der Halbinsel.

Lieblingsplatz Halbinsel Geiseltalsee
Mein Lieblingsplatz auf der Halbinsel im Geiseltalsee

Der letzte Teil unserer Radtour

An einer flachen Uferzone beobachten wir einen Schwan und verschiedene Wasservögel. Die Spuren, die sie in der Erde hinterlassen haben sind ganz schön durcheinander. Das finden die Rabauken richtig interessant. Wir hören einen Kuckuck rufen. Hier legen wir auch unsere kleine Snackpause ein. Die zwei großen haben sich Zuhause eine kleine Tüte Gummibären stibitzt. Außerdem gibt’s noch Bananen, damit ist der Energietank für die letzten Kilometer gefüllt. Dann geht es auf einem Weg zurück, der nur leicht aber konstant Bergauf geht. Zack, gerade noch zwischen lauter Bäumen, die zu beiden Seiten unseren Pfad einrahmen, kommen wir kurz vor dem Campingplatz an. Unser Rückweg ist der gleiche wie hin.

Schilf Halbinsel Halbinsel

Allgemeines zum Abschluss

Die Halbinsel verfügt über ein ausgeprägtes Wegenetz. Geht einfach mal auf Entdeckungstour. Wir sind noch nie die selbe Route gegangen bzw. gefahren. Egal ob größere Radtour oder kleiner Spaziergang, es lohnt sich definitiv. Gut verteilt stehen Infotafeln zu den Wegen und zur Natur und Geschichte.

Wie war es für die Rabauken?

Wir sind 11 km geradelt. Mit einigen Trinkpausen, einer Snackpause, einer größeren Pause an der Wetterschutzhütte und einigen kleinen, weil es etwas zu bestaunen gab haben wir 2 Stunden gebraucht. Unser Großer hat die Strecke mit Bravour und ohne Meckern gemeistert. Die 2 Rabauken im Hänger haben auch super mitgemacht. Alle hatten Ihren Spaß. Fahranfänger oder Laufmuffel sollten lieber vom Parkplatz am Findlingsgarten (Campingplatz) starten.

Radtour Halbinsel Geiseltalsee
Radtour Halbinsel Geiseltalsee

Unsere Highlights:

  • die Bienenkästen
  • die Wetterschutzhütte
  • mein ganz persönlicher Naturschatz

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