Ich liebe den Harz! Schon seit Jahren zieht es uns immer wieder dorthin. Leider habe ich meine große Leidenschaft zum Wandern erst kurz vor meiner ersten Schwangerschaft entdeckt. Damals auf unserer Rundreise durch Irland war das. Wenn ich schon vorher gewusst hätte, wie erfüllend es für mich ist, durch die Natur zu streifen, sie zu entdecken und zu genießen, mir Wege und Berge teilweise hart zu erkämpfen, dann wäre ich früher wohl schon kreuz und quer durch diesen traumhaften Nationalpark gewandert.
Inhalt
Wandern mit Kindern im Harz
Auch mit Kindern ist Wandern wundervoll. Wir waren das erste mal mit Kind im Harz, als unser Großer erst 3 Monate alt war. Die Strecken sind dann natürlich (vorerst) kürzer, aber für die Zwerge ist es meist ein riesengroßes Abenteuer. Vor allem im Harz wird euch da viel geboten. Berge, Wälder, Moore, Wasser, Schlösser, Burgen, historische Städte und all die Sagen und Geschichten darüber. Also ihr versteht, was ich damit sagen möchte: Geht wandern! Mit euren Kindern! Im Harz!
Harzer Wandernadel
Kennt ihr eigentlich die Harzer Wandernadel? An ganz vielen besonderen Stellen im Harz stehen Stempelkästen. Die könnt ihr erwandern und bekommt gegen Vorlage eures Wanderpasses und nach Erbringung einer kleinen Schutzgebühr eure Auszeichnung. Das Heft bekommt ihr in teilnehmenden Tourismus- und Kurstellen, aber auch online. Lasst euch von den 222 Stempelstellen nicht abschrecken. Die Harzer Wandernadel (HWN) in Bronze bekommt ihr schon bei 8 Stempeln. Was ich ja ganz besonders toll finde: Kinder bis 11 Jahren werden bei gerade mal 11 Stempeln Harzer Wanderprinz bzw. Harzer Wanderprinzessin. Na, wenn das mal nicht motiviert.
Schaut auf der Seite der Harzer Wandernadel gleich mal nach, wo ihr demnächst Stempel erwandern könnt. Außerdem gibt es hier auch nochmal alle Infos.
Im Harz habt ihr viele Möglichkeiten auch kürzere und leichtere Wanderwege zu gehen. So konnten wir letztes Jahr schon in unserem Heft die HWN 209 (Moltkewarte) abstempeln. Es war eine kleine Wanderung. Der Große war 4 und hat den Anstieg auf den Berg gut gemeistert. Die 2 kleinen (damals wenige Monate und 2 Jahre) wurden beide in der Babytrage bzw. der Wanderkraxe getragen.
Stempelstele 205 – Rastplatz unterhalb des Clusberges
Als ich meinen lieben Ehemann in seinem Urlaub mal wieder zum Wandern überreden konnte (leider hat Irland die Wanderleidenschaft nur bei mir geweckt), plante ich eine schöne Route. Vom Clusberg (HWN 205) wollte ich zum Bisongehege (HWN 86) laufen.
Am Morgen unseres geplanten Wandertages brach mal wieder das Chaos aus. Kleiner Tipp am Rande: Bereitet so viel es geht schon am Vorabend vor. Leider habe ich mich daran nämlich nicht gehalten. Auf die Schnelle habe ich dann bei Maps nur HWN 205 eingegeben und dann führt euch das Navi quasi so weit zur Stempelstelle, dass ich das Heft aus dem Auto heraus hätte abstempeln können. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache.
Wir haben dann etwas weiter zurück des Weges geparkt und das Gebiet etwas erkundet. Ihr findet hier einen kleinen Rastplatz vor. Die Landschaft ist schön anzusehen. Der Clusberg steht unter Naturschutz, weil dort seltene Pflanzen- und Tierarten angesiedelt sind. Allerdings sind wir dann nicht wie ursprünglich geplant nach Stangerode zu den Bisons gegangen, weil ich das Auto nicht so wild stehen lassen wollte. Erwandert die Stempelstelle 205 unterhalb des Clusberges am besten von Pansfelde aus. Das sind dann ca. 1,5 bis 2 km, je nachdem wo ihr beginnt.
Stempelstelle 86 – Bisongehege
Wir sind dann einfach mit dem Auto nach Stangerode gefahren und konnten sehr gut am Hotel Nordmann parken. An der Reitschule vorbei, den Berg hinauf führt der ausgeschriebene Weg. Dort geht es dann relativ steil bergauf. Wir hatten mittlerweile 26°C und die Sonnte brutzelte erbarmungslos auf uns. Gerade mit der Wanderkraxe und dem 12 Kilogramm schwerem Baby darin war das ganz schön hart muss ich gestehen. Dafür kamen wir dann rasch schon am Gehege mit den Bisons an. Diese ist übrigens die größte Herde Deutschlands. Die Kinder waren ganz fasziniert.
Der Weg wurde dann sogar mit einem Tierweitsprung aufgelockert. Da hatte die Kids richtig Spaß. Abgesehen von den Bisons wird hier übrigens auch eine tolle Aussicht geboten. Überall sind riesige Gehege mit Tieren. Von weitem haben wir Rehe und Rinder erkennen können.
Den Weg etwas weiter sind wir auch schon bei der Stempelstelle angekommen. Da sind die Kids natürlich richtig stolz.
Wir gingen den Weg bergab. Dort weist ein Schild aus, dass es nach links zurück zum Hotel geht oder nach recht zur Stempelstelle HWN 205 (Clusberg). Wir wollten zurück zum Auto, also nach links, zurück in den Ort. Auf unserem Rückweg kamen wir noch an einer Weide mit Pferden vorbei und dann liefen wir direkt an den ganzen Bisons vorbei. Das war das absolute Highlight und die Rabauken kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.
Allgemeines zum Abschluss
Wenn man beide Stempelstellen anlaufen möchte sollte man meiner Meinung nach in Stangerode beim Hotel Nordmann starten. Der Gesamtweg ist dann aber fast 8 km lang. Um ehrlich zu sein, hätte unser mittlerer Zwerg das wahrscheinlich nicht geschafft.
Die Wege in Stangerode sind richtig schön. Wir wären gerne noch weiter gelaufen, aber uns war es an dem Tag dafür einfach zu warm. Wir fahren sicher mal wieder dorthin.
Es gibt ausgeschriebene Routen, bei denen ihr auch viele andere Tiere stehen könnt. Der Wildpark ist wirklich riesig und ihr könnt neben den Bisons auch einige Rinder- und Wildarten und sogar Strauße und Kamele sehen. Das Hotel Nordmann bietet übrigens auch Safaritouren an.
Wie war es für die Rabauken?
Am Clusberg haben wir uns ja nicht lange aufgehalten, nach der knapp über einstündigen Autofahrt tat es den Zwergen gut, sich mal die Beine zu vertreten. Im ersten Moment gibt es da nicht so viel zu sehen, aber im Allgemeinen kann ich sagen, dass meine Kinder schon glücklich sind, wenn sie Stöcke und Steine finden. Wenn ihr die Stempelstelle HWN 205 von Pansfelde aus erwandert, sind die 1.5 km bis 2 km für Kinder leicht zu laufen.
Unsere Runde bei den Bisons war 2 km lang und statt den bei Maps veranschlagten 27 Minuten haben wir fast eine Stunde gebraucht. Natürlich mit einigen Trinkpause und bei uns wird ja jeder Grashalm umgedreht. Die Kids waren ganz angetan von den Bisons und hatten durchweg super Laune. Der Weg war schön zum Wandern, auch für kleine Füße.
Unsere Highlits:
- das Bisongehege
- Landschaft und Natur genießen
- Tiere entdecken
- 2 weitere Stempel im Heft
Und was meinst du?