Wir haben uns ewig auf unsere Reise nach Norwegen mit der Aida Nova gefreut und wurden ganz schön enttäuscht. Hauptsächlich gestört haben uns die Menschenmassen aber es ist auch sonst einiges schief gegangen. Habt ihr meinen Reisebericht über unsere Kreuzfahrt schon gelesen? Dann schaut gleich mal im Beitrag „Ist eine Kreuzfahrt mit Kindern was für uns?“ vorbei. Damit ihr eine entspanntere Reise habt als wir, bekommt ihr von mir die Infos und Tipps für Aida-Kreuzfahrten mit Kindern, dich ich gerne vorher gehabt hätte.
Safety first
Zu Beginn der Kreuzfahrt müsst ihr die Sicherheitsübung machen und die Schwimmwesten anziehen.
Wer die Sicherheitsübung nicht vor Ort am Sammelpunkt machen möchte, der kann am TV oder über das Bordportal mit dem Handy den Sicherheitsfilm gucken und die Zimmerkarten am Sammelpunkt abscannen lassen.
Haltet dafür euren Pin bereit. Damit logt ihr euch ins Bordportal ein. Der Pin steht auf euren Reiseunterlagen.
Erledigt die Sicherheitsübung am besten zügig, sonst zieht sich das Prozedere unter Umständen ganz schön hin.
Ausflüge
Vorab eurer Reise könnt ihr über MyAIDA Ausflüge buchen. Macht das rechtzeitig, denn die Highlights sind dann doch schnell ausgebucht. Auch auf dem Schiff könnt ihr beim Ausflugsteam und über das Bordportal noch frei Plätze erhaschen.
Vergleicht etwas die Preise. Gerade fußläufig zu erreichende Attraktionen sind viel teurer, wenn man sie über Aida bucht.
Aber Achtung! Bei Ausflügen mit Aida wartet das Schiff im Verspätungsfall auf euch. Seid ihr auf eigene Faust unterwegs, ist das nicht der Fall. Für weiter entferntere Ziele kann eine Buchung über das Schiff also durchaus sinnvoll sein.
Kinder unter 4 Jahren benötigen in Norwegen einen Kindersitz in Bussen. Wir haben selbst einen für den kleinen mitgenommen. Ihr könnt aber auch auf dem Schiff beim Ausflugs-Team Bescheid geben, dass ihr einen benötigt. Die kümmern sich dann. Wendet euch aber so schnell wie möglich an das Team, damit der Sitz dann wirklich da ist.
Das Auslaufen des Schiffes
Die Auslaufmelodie ertönt, das Schiff legt ab und fährt aufs Meer hinaus. Ein Abenteuer beginnt. Klingt schöner als es für uns tatsächlich war. Wir haben das Auslaufen aus dem Hafen verpasst, weil wir ewig auf Getränke an der Bar gewartet haben. Alkohol wurde überall verteil. Das brachte meinen durstigen Kindern allerdings nichts. Aber es war sowieso so voll auf den Decks, dass wir nichts außer Menschen gesehen hätten. Also:
Rechtzeitig Getränke organisieren und irgendwo ein schönes Plätzchen sichern.
Überfüllte Restaurants und Wartezeiten
Wer nicht überpünktlich kurz vor den Restaurantöffnungen parat steht, wartet ewig auf einen Tisch. Das ging uns zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen so. Manchmal konnten wir erst gegen 21 Uhr essen. Und das mit drei relativ kleinen Kindern. Frühstück haben wir erst gegen halb 10 essen können und teils sogar ausfallen lassen, weil ewig kein Tisch frei wurde. Sehr frustrieren, wenn man von Restaurant zu Restaurant ziehen muss und alles voll ist.
Hier meinen Tipps zum Thema Essen:
Ein Restaurant hat eine Familienzeit. Diese beginnt 30 Minuten vor der regulären Öffnung und es werden nur Leute mit Kindern rein gelassen. Hier haben wir immer einen Platz gefunden.
Rechtzeitig zur Öffnung da sein in andern Restaurants oder viel später kommen.
Die Auslastung der einzelnen Restaurants und Bars könnt ihr an den Monitoren bei den Fahrstühlen checken.
Die Streetfood-Ecke war manchmal unsere Rettung. Das Essen ist inklusive. Hier gibt es aber leider keine alkoholfreien Getränke, die in einem Getränkepaket enthalten sind (Alkohol ist tatsächlich kein Problem). Außerdem ist hier von 17 bis 18 Uhr geschlossen.
Die Restaurant-Zeiten sind täglich anders. Schaut am besten in den Plan, der am Vorabend an eurer Kabinentür hängt.
Auch an den Bars müsst ihr mit Wartezeiten rechnen. Ich stand mal 40 Minuten am Nachmittag für Getränke an. Da überlegt man sich dreimal, ob man sich noch irgendwo einen Kaffee holt.
In manchen Restaurants kann man auch einen Tisch reservieren. Hier bezahlt man dann aber zumindest die Getränke, manchmal auch das Essen selber.
Getränke / Wasser
Auf dem Zimmer steht überteuertes Wasser bereit.
Die Getränke in den Buffetrestaurants sind im Preis inbegriffen.
Wir waren dann so dreist und haben uns hier für die Nacht eine eigene Flasche mit Wasser gefüllt. Haben viele und niemand hat sich daran gestört (auch nicht das Personal im Restaurant).
Der Kids Club
Der Kids Club hat täglich ein anderes Programm. Dieses hängt am Vorabend an eurer Kabinentür.
Die Kinder werden altersentsprechend in Gruppen eingeteilt. Da meine Jungs in unterschiedlichen Gruppen waren, wollten sie dann nicht mehr in den Club gehen. Die Gruppen sind von 3 bis 5, 7 bis 9 und 10 bis 11 Jahren.
Die Kinder dürfen nur abgegeben werden, wenn sie selbstständig und zuverlässig auf die Toilette gehen können. Den Zwerg konnten wir daher nicht abgeben, weil es zu dem Zeitpunkt mit dem Toilettengang noch nicht so gut geklappt hat. Der wäre aber eh nicht gerne da geblieben.
Für die Betreuung an Seetagen muss man die Kinder bis 18 Uhr am Vortag anmelden.
An Nicht-Seetagen nicht erst auf den letzten Drücker kommen. Wenn die Gruppe voll ist, bekommt man keinen Platz mehr im Kids Club
Es gibt dort aber auch eine Familienspielzeit, die Ihr zusammen mit euren Kids nutzen könnt. Hier gibt’s ein Piratenschiff, ein Bällebad, große Softbausteine und Hüpftiere.
Kinder im Alter von 6 bis 36 Monaten können gegen Aufpreis übrigens im Mini Club betreut werden. Für die Jugendlichen gibt es den Wave Club mit verschiedenen Freizeitangeboten.
Kinder beschäftigen
Auf dem Sportdeck kann man sich bei Fußball, Basketball und Co. auspowern. Dieses ist aber manchmal für Gruppenspiele geblockt bzw. einfach so voll, dass man keinen Platz findet.
An den Pools kann man sich Spiele ausleihen.
Es gibt täglich ein Familienangebot (z.B. Kino, Fotorallye,…).
Es gibt einen kleinen Spielplatz. Der ist allerdings nur für Kleinkinder geeignet.
Für die Größeren gibt es einen Raum mit Videospielen, Pac-man, Airhockey, … (das bezahlt man natürlich extra). Außerdem Minigolf und ein Escape-Spiel.
Wie oben schon erwähnt, kann man die Familienspielzeit im Piratenzimmer Nutzen.
Babyphone
Da normale Babyphones nicht auf dem Schiff funktionieren, könnt ihr bei Aida eins buchen.
Wir hatten eins, haben es aber nicht genutzt, weil ich den Zwerg nicht alleine in der Kabine gelassen hätte. Der schläft nämlich recht unruhig. Ich hatte Angst, dass der einfach aufsteht und das Zimmer verlässt und ich es nicht mitbekomme. Außerdem sind wir eh alle immer zusammen unterwegs und in der Kabine gewesen.
Die Balkontüre ist übrigens sicher verriegelbar.
Pooltime
Unser Schiff hatte eine sehr schöne Poollandschaft mit süßem Babybereich und coolen Rutschen.
Leider war es super voll. Am Abend oder wenn alle auf den Landgängen sind, ist es allerdings schön leer. Wir haben die Jungs oft nach dem Abendessen nochmal in den Pool hüfen lassen.
Das Wasser war zwar schön warm, die Lufttemperatur aber viel zu kalt. Vor allem der Bereich für die Kleinen. Das ist bestimmt anders, wenn man in wärmeren Gebieten unterwegs ist.
In der Kabine liegt für jedes Familienmitglied ein Bademantel in der passenden Größe bereit. Nehmt die unbedingt mit zum Pool und kuschelt euch schön ein, wenn ihr nicht im Wasser seid.
Kinder die noch Windel brauchen dürfen übrigens nicht in die Pools. Daran hat sich aber keiner gehalten und das war auch für alle ok.
Schwimmhilfen müsst ihr für die Kids nicht mitnehmen. Schwimmwesten hängen in jeder Größe zum selber wegnehmen da.
Auch Badetücher liegen für alle bereit. Ihr müsst also gar keine Handtücher mitnehmen.
Hier gibt es auch einen Hochseilparcours. Der ist für Kinder ab 6 Jahren UND 1,40 m Körpergröße geeignet. Wir konnten ihn also Leider nicht testen.
Die Sache mit dem Internet
Sind wir ehrlich, wer schafft es heute noch ohne Handy, Internet und Social Media?
Das Bord WLAN ist absurd teuer.
Es gibt eine kleine Social Media Flat für WhatsApp, Instagram, Facebook und andere Netzwerke. Diese ist einiges günstiger.
Wir haben kein Internetpaket gebucht. In Landnähe und in den Häfen hatten wir immer gutes Internet. Nur weit draußen nicht. Wir konnten das verschmerzen.
So, das war es erstmal mit meiner Info-Flut. Habt ihr noch Fragen, dann immer raus damit. Vielleicht wart ihr ja auch schon mal auf einer Kreuzfahrt und könnt noch den ein oder andern Tipp ergänzen.
Im Juli ging es für uns fünf auf Kreuzfahrt. Darauf habe ich mich fast ein Jahr im Voraus gefreut. In meinen Gedanken war es der perfekte Urlaub. All Inklusiv, nicht kochen, nicht waschen, nicht putzen, Kids Club, Unterhaltungsprogramm und ein bisschen die Welt entdecken. Kreuzfahrt mit Kindern – Das klang für mich nach einem tollen Familienurlaub. War es aber leider nicht. Warum mich keiner mehr auf ein Kreuzfahrtschiff bekommt und ob das vielleicht trotzdem was für euch ist, könnt ihr nun lesen.
Hier gibt es meinen Reisebericht und alles, was so schief gelaufen ist oder mich gestört hat. In einem separaten Beitrag gibt es dann ganz viele Tipps.
Wenn ihr den Reisebericht überspringen und lieber gleich wissen wollt, warum ich keine Kreuzfahrt mit Kindern mehr machen würde, dann klick jetzt HIER:
Unsere Kreuzfahrt mit Kindern
Unsere Kreuzfahrt mit Kindern war eine von AIDA. Die sollen schließlich viel kinderfreundlicher als andere sein. Für uns ging es von Kiel nach Norwegen. Da wollte ich nämlich schon immer mal hin. Ist ja leider nicht um die Ecke und so haben wir unsere Chance genutzt. Auf unserer Route sollten die Orte Nordfjordeid, Flåm, Bergen und Kristiansand angefahren werden.
Parken
Unseren Parkplatz haben wir bei Parken & Meer gebucht. Die haben uns dann mit dem Shuttle zum Hafen gebracht und sich um die Koffer gekümmert. Das hat auch auf hin sowie zurück alles super geklappt.
Der Check in
Am Check in erstmal 45 Minuten Schlange stehen. Mit drei Kindern, die davor über 6 Stunden im Auto saßen – war jetzt nicht so meins. Aber gut. Gehört halt dazu. Die Mitarbeiter waren alle freundlich und haben alle Gäste zügig abgearbeitet.
Unsere Kabine
Wir hatten eine Verandakabine Deluxe mit einem Doppelbett, einem Schlafsofa und einem Hochbett an der Wand. Also passend für uns fünf. Ein Bad, eine TV-Ecke mit Schreibtisch und ein Balkon gehörten mit dazu. Also wer auf Kreuzfahrt mit Kindern geht, hat auch ohne Suite (genug) Platz.
Tag 1 – Startschwierigkeiten
Zu Beginn einer Kreuzfahrt muss man an der Sicherheitsübung teilnehmen. Das geht mittlerweile einfach über das Bordportal in der Kabine. Auf dem Zimmer hatten wir Probleme uns ins Bordportal einzuloggen. Ging dann aber noch und wir haben den Sicherheitsfilm gesehen, uns die Schwimmwesten angezogen und wollten zum Sammelpunkt um unsere Karten scannen zu lassen. Auf dem Weg haben wir uns leider verlaufen und sind zwei Minuten zu spät gekommen. Obwohl die Dame noch da war, hat sie uns an die Sicherheitsübung in 30 Minuten verwiesen. Mittlerweile war es nach 17 Uhr und uns knurrte der Magen. Mittag viel nämlich durch den Stau aus, also gab es zwischendurch nur einen Snack im Auto. Leider gibt es zwischen 17 und 18 Uhr nichts zu essen.
Wir wollten draußen schauen, wie das Schiff ablegt. Die Kids hatten Durst. Auf den Decks wurden leider nur alkoholische Getränkte ausgeteilt. Die Bars draußen platzen aus allen Nähten. Wir dachten, dass es drinnen sicher schneller gehen würde. Das war leider nicht so. Beim Anstehen haben wir das Ablegen aus dem Hafen verpasst. Und wieder draußen angekommen haben wir vor lauter Leuten gar nichts sehen können. Irgendwann haben wir zwei Stühle ergattert. Kleiner Reminder: Wir sind fünf. Die Plätze haben wir auch nur bekommen, weil ein nettes paar ein Stück weiter gerutscht ist für uns. Wir haben unsere Getränke und die schöne Aussicht aber dann genossen.
Jetzt sollten die Bäuche gefüllt werden. Aber es gab keinen Platz im Restaurant. Und damit meine ich in KEINEM! In der Streetfood-Ecke gab es zum Glück gerade Currywurst. Dazu aber keine alkoholfreien Getränke ohne Aufschlag, trotz Getränkepaket. Bier ja, aber kein Wasser, das muss hier extra gezahlt werden. Das ist eine große Sauerei. Bis wir einen Tisch im Restaurant bekommen haben dauerte es an diesem Abend bis 21 Uhr. Bei aller Liebe, bei uns ist es immer etwas chaotisch und oft läuft’s nicht nach Plan, aber so sollte kein Urlaub beginnen.
2. Tag – Seetag
Der 2. Tag unserer Kreuzfahrt mit Kindern war ein Seetag. Wir freuten uns richtig darauf das Schiff zu erkunden.
Schade, dass wir über eine Stunde einen Tisch beim Frühstück gesucht haben. So begann der Tag schon mal wieder so, wie der letzte endete. Die Kids haben sich unendlich auf den Kids Club gefreut. Der muss an Seetagen aber bis 18 Uhr am Vorabend angemeldet werden, was wir bis dahin nicht wissen konnten. Das war eine Enttäuschung für die Kids. Aber was solls, da wartet schließlich eine Poollandschaft auf uns.
Für jeden von uns lag ein Bademantel im Zimmer bereit. Das fand ich sehr schön. Auch die Wassertemperatur, die war richtig schön warm. Schwimmwesten kann man sich einfach nehmen. Hier ist in jeder Größe was dabei. An den Badetücher kann man sich ebenfalls bedienen. Nicht gefallen hat uns hier, dass Baden wie in der Sardienendose. Es war wirklich so verdammt voll. Sogar einen Platz zum Ablegen der Handtücher und Bademäntel mussten wir hier krampfhaft suchen, weil es so voll ist. Ich rede hier nicht von einer Liege. Ich meint tatsächlich irgend einen Platz zum Ablegen. Außerdem war es insgesamt viel zu kalt. Am schlimmsten war der Baby- und Rutschen-Bereich. Wir waren am Tag danach alle erkältet.
Übrigens dürfen nur „trockene“ Kinder in die Pools. Sollte euer Zwerg noch eine Windel brauchen, dann darf er nur in den Babybereich. Hier Läuft nur kontinuierlich Wasser, die kleinen können nicht mal Planschen. Dran gehalten hat sich übrigens keiner, daran gestört hat sich wiederum auch niemand.
Am Nachmittag wollten wir gemütlich chillen. Die Kids durften an der Switch zocken und ich wollte ein paar Getränke an der Bar holen. Als ich nach 40 Minuten dann endlich zurückkam, war die Ruhe auch schon vorbei. Einer war bockig und einer musste aufs Klo. Warum sollte ich auch gemütlich sitzen, wenn ich auch an einer vollen Bar stehen kann. Ihr versteht mich sicher auch ohne Sarkasmus-Schild. Ich war richtig genervt, denn man hat generell lange auf Getränke gewartet.
Familienspielzeit im Kids Club
Am Abend waren wir bei der Familienspielzeit im Kids Club. Man darf unter eigener Aufsicht mit den Kindern dort spielen. Es gab ein Piratenschiff, ein Bällebad, große Schaumstoff-Bausteine und Hüpftiere. Das war’s dann auch. Den Kids hat es aber trotzdem viel Spaß gemacht.
Wir haben übrigens auch wieder ewig auf einen Tisch beim Mittagessen sowie beim Abendessen gewartet. Sowas verdirbt einem echt jegliche gute Laune.
Nach dem Abendessen durften die Jungs nochmal in den Pool. Da war es auch relativ leer und dementsprechend schön.
3. Tag – Nordfjordeid
Gleiches Spiel wie am Vortag. Keinen Platz beim Frühstück bekommen. Haben was in der Bistroecke gesnackt und die Kids zum Kinder Club gebracht. Ich dachte ja ich falle um, bei der langen Schlange. Aber als es dann losging, haben die Betreuen die Kinder auch zügig, routiniert und freundlich aufgenommen. Wir sind dann mit unserem Kleinsten ein bisschen durchs Schiff geschlendert. Kinder bei denen es mit dem selbstständigen Toilettengang noch nicht klappt, dürfen den Club nicht besuchen. Aber er wäre auch so glaube ich nicht dort geblieben.
Fazit nach dem Besuch: Die beiden großen wollen nicht mehr hin, weil sie in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt sind. Die Gruppen staffeln sich nach dem Alten. Wochenlang lagen die beiden mir in den Ohren, wie gerne sie dort hinwollen. Aber gut, ich unternehme ja gerne was mit meine Zwergen. Für mich war das also gar kein Problem. Und Wellness und Co hab ich in weiser Voraussicht ja auch nicht gebucht.
Jippi, unser erster Landgang. Eine große Menschentraube presst sich durch den kleinen Ort Nordfjordeid. Wir haben uns erstmal einen Weg fernab der Hauptstraße gesucht (war uns einfach zu viel). Wir liefen zur Eidkirche, haben die Kinder über mehrere Spielplätze gejagt, haben in einem urigen Café Kuchen gegessen, am Strand Muscheln gefunden und waren im Museum Sagastad um uns das Wikingerschiff anzugucken. Sagastad fanden wir für das was geboten wird eigentlich zu teuer. Aber gut, ist ja Urlaub.
Am schönsten fanden wir tatsächlich das Café, den Strand und die Aussicht auf den schönen Fjord. Hier waren wir etwas abseits vom Touri-Strom.
Mit dem Abendessen hat es an dem Tag übrigens besser geklappt. In einem Restaurant gibt es eine Familienzeit. Die beginnt 30 Minuten vor der offiziellen Öffnung und es werden nur Familien bzw. Leute mit Kindern reingelassen.
3. Tag – Flåm
Wir haben beschlossen jetzt einfach später zum Frühstück zu gehen. Die Kids haben sowieso länger als zu Hause geschlafen. Uns so haben wir auch einen Platz am Frühstückstisch bekommen. Wir reden hier übrigens vom kurz vor 10 Uhr. Zuhause wäre es undenkbar so spät zu essen.
In Flåm haben wir einen Ausflug über die Aida gebucht. „Fantastische Aussichten von der Voss Gondelbahn“. Panoramafahrt mit Zwischenstopp an einem Wasserfall, mit der Goldelbahn in Voss den Berg hinauf und dort hat man Freizeit. So in etwa lautete die Beschreibung.
Ganz wichtig. Kinder unter 4 Jahren müssen einen Kindersitz im Reisebus haben. Wir haben unseren mitgebracht, ihr könnt aber auch beim Aida-Ausflugsteam Bescheid sagen, dass ihr einen benötigt. Am besten schon zu Beginn eurer Reise.
Die Busfahrt war sehr schön. Die Landschaft ist einfach ein Traum und die norwegische Reiseführerin, die sehr gut deutsch gesprochen hat, konnte uns tolle Infos über Norwegen geben. Ihre Geschichten von den Traditionen und Sagen waren spannend. Es hat wirklich Spaß gemacht zuzuhören und auch die Kids waren friedlich und mit Stauen beschäftigt.
Unser erster Stopp war Tvindefossen. Das ist ein schöner zweisträngiger Wasserfall. Kommerz lässt grüßen. Hier wurden extra ein großer Parkplatz und ein Souvenirshop gebaut und ein Reisebus nach dem anderen kam und fuhr. Uns wurden hier 11 Minuten für den Fotostopp gegeben. Leider hatte unser Bus eine Panne und wir saßen hier eine halbe Stunde länger fest, bis unser Buchfahrer mit einem neuen Bus zurückkam. Die Zeit haben wir nicht direkt am überfüllten Wasserfall (ich meine nicht das Wasser sondern die Touris) verbracht, sondern auf einer saftigen Wiese am Bach. Ich hab es dort sehr genossen und war das erste Mal auf dieser Reise tiefenentspannt. Und da viel der Groschen bei mir: DAS macht eine schöne Reise für mich aus. Mit meinen Jungs in der Natur sein.
Mit dem neuen Bus ging es dann weiter nach Voss und mit den Goldelbahn den Berg hinauf. Ich hab mich so auf eine Wanderung gefreut. Und tada: „Wir treffen uns hier wieder für die Abfahrt in 20 Minuten“. Ich wollte wandern gehen Leute. Das sollte mein Highlight werden. Pustekuchen. Ein Wanderweg war mit einem Kilometer ausgeschrieben. Machbar in 20 Minuten. So liefen wir los und genossen jeden Schritt, waren dann aber doch unsicher ob wir das schaffen, haben noch ein paar Fotos gemacht und mussten dann den Weg zurück rennen. Die Reiseführerin war schon weg, wir durften zum Glück trotzdem wieder mit runter fahren. Danke lieber Goldelbahn-Mitarbeiter.
Wir haben dann ganz knapp rechtzeitig das Schiff erreicht. Bei gebuchten Ausflügen wartet man übrigens auf euch. Seid ihr auf eigene Faust unterwegs und verspätet euch ist das nicht so und ihr steht im schlimmsten Fall an einem leeren Hafen.
4. Tag – Bergen
In Bergen wollten wir das Aquarium besuchen. Wir waren keine zwei Minuten von Bord, da fing es an heftig zu Regnen. Also wieder rein und Regenjacken holen. Das heißt einmal Rucksack checken lassen, durch den Scanner, auf den Fahrstuhl warten und Neustart.
Der Weg zum Aquarium war sehr schön. Ich liebe das nordischen Flair. Angekommen stand da schon wieder eine so lange Schlange und im Aquarium selbst sah es auch schon wieder so nach Menschenmassen aus. Wir haben kurzerhand unseren Plan geändert und waren einfach auf dem Spielplatz, haben uns mit Getränken und Süßkram in meinem Einkaufslanden eingedeckt und sind durch die Stadt spaziert.
Nochmal Poolzeit, Abendessen und bei der Kindershow waren wir auch.
5. Tag Kristiansand Seetag
Wir starteten unser Freizeitprogramm auf dem Sportdeck. Hier war es (wie sollte es auch anders sein) sehr voll, aber wir konnten einen Basketball und einen Platz am Korb ergattern. Hier haben auch alle aufeinander Rücksicht genommen. Leider wurde der Platz dann für ein Volleyballspiel gesperrt. Die Großen haben etwas gemalt und ich bin mit Oskar zum Spielplatz gegangen und hab mir auf dem Weg dahin noch einen Kaffee geholt. Der Spielplatz ist immer zugänglich, allerdings so babyhaft und klein, dass er meiner Meinung nach nur was für Kinder bis 3, höchstens 4 Jahren ist. Das ist leider der einzig frei zugängliche Spielbereich und das finde ich wirklich sehr schwach von der AIDA. Es ging dann gemeinsam noch ins Piratenzimmer zum Spielen.
Am Vormittag gab es technische Probleme im Maschinenraum. Wir waren nicht mehr voll manövrierfähig und durften dadurch nicht den Hafen in Kristiansand anlaufen. Also spontaner Seetag. Na immerhin war der Tag schon halb rum. Ich hatte mich nämlich schon ein bisschen in den für den, nächsten Tag geplanten, Seetag hineingesteigert. Das Ziel für den morgigen Tag wurde bekannt gegeben: Kopenhagen. Was hab ich mich gefreut, da wollte ich doch auch schon immer mal hin.
6. Tag – Seetag Kopenhagen
Wir erwachten schon im Industriehafen von Kopenhagen. Nach dem Frühstück ging es mit dem vom Aida organisierten Shuttlebus in die City. Man hätte übrigens am Vortag auch Ausflüge buchen können. Wir sind auf eigene Faust los. Zur kleinen Meerjungfrau, am Hafen entlang und durch die Stadt und das Kastell. Wir waren auf einem Spielplatz, haben Eis gegessen und einfach Kopenhagen auf uns wirken lassen. Wir wollten auch eine Bootstour am Nyhavn machen. Das wäre uns von der Zeit aber zu eng geworden.
Auf dem Schiff haben wir wieder nirgends einen Tisch beim Mittag bekommen. Und dabei war es schon kurz nach 14 Uhr. Überall frustrierte Gesichter und weinende Kinder. Ein bisschen tröstlich, dass wir nicht die einzigen zutiefst genervten Menschen auf diesem Schiff waren.
Wir waren ein letztes Mal baden, haben gespielt, in der Spielhölle gezockt und uns auf die Abreise vom Schiff und den bevorstehenden Nordseeurlaub gefreut.
7. Tag – Ende der Reise
Das Frühstück haben wir gleich ausfallen lassen, um dem Frust keinen Tisch zu bekommen zu entgehen. Man hätte die Koffer bis nachts um 2 Uhr vor die Türe stellen können. Die stehen dann in der großen Halle am Hafen nach Etage geordnet bereit. Wir wollten da aber nicht rumsuchen und haben die selber mitgenommen. Utopisch einen Aufzug zu bekommen. Das hat gedauert aber im Endeffekt waren wir glaube ich schneller so.
Warum ich keine Kreuzfahrt mit Kindern mehr machen würde
Was ich in diesem Urlaub gelernt habe: Kreuzfahrten sind nicht meinen Art des Reisens. Menschenmassen mag ich generell nicht. Dass diese sich auf dem Schiff gut verteilen kann ich nicht bestätigen. Nach meinem Empfinden ist eine Kreuzfahrt unglaublich langweilig. Irgendwie immer knapp am Abenteuer vorbei und keine Chance spontan eins zu erleben. Keine Möglichkeit eigene Pläne zu schmieden oder alle über den Haufen zu werfen und neu zu planen. Viel zu kurze Landgänge um eine Stadt wirklich richtig zu entdecken. Schicki Micki statt Natur und schmutzige Kinderfüße.
Natürlich kann man auf dem Schiff auch einiges machen. Die meisten Angebote richten sich aber an Eltern, die ihre Kinder im Kids Club haben. Selbst die wären nichts für mich gewesen, weil ich es einfach liebe mich zusammen mit meinen Kids in der Natur auszupowern.
Nichts desto trotz war es eine Erfahrung und ich habe mich jetzt einfach in meinen Urlaubsvorlieben gefunden. Das ist auch viel Wert, auch wenn es eine kostspielige Lektion war.
Ist eine Kreuzfahrt mit Kindern was für euch?
Vielleicht denkt ihr euch jetzt, dass euch meine Kreuzfahrtprobleme gar nicht gestört hätten. Vielleicht habe ich euch mit meinem Blogbeitrag verunsichert. Dann stellt euch einfach mal folgende Fragen:
Seid ihr gerne spontan und plant gerne?
Seid ihr Naturmenschen?
Lernt ihr auf Reisen gerne euer Urlaubsziel richtig kennen?
Sind eure Kinder am liebsten bei euch oder trennen sich nicht gerne?
Mögt ihr auch keine Menschenmassen?
Seid ihr auch nicht ganz so flexibel was Essenzeiten und Wartezeiten angeht?
Wenn ihr diese fragen mit Ja beantwortet, dass geht’s euch wahrscheinlich so wie mir und ihr habt auf Kreuzfahrt nicht so richtig Spaß. Falls ihr es doch probieren wollt, dann hab ich hier ein paar Tipps für euch, die ich gerne vor unserer Kreuzfahrt mit Kindern bekommen hätte.
Hey, schön, dass du da bist! Hier schreibe ich, Lisa, über unsere Familienreisen und Ausflugsabenteuer. Mit den 3 Kids ist es oft chaotisch. Da hilft nur viel Draußenzeit und jede Menge Kaffee.
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