Familienurlaub in Österreich

Wenn mich jemand fragt, wo man mit seinen Kindern mal Urlaub machen sollte, dann fällt mir sofort Österreich ein. Als wir im letzten Jahr auf dem Heimweg nach unserer Italien-Reise eine Nacht Pause im Stubaital gemacht haben, stand für uns fest: Wir müssen unbedingt für eine Familienurlaub in Österreich wieder kommen! Wir waren so verliebt in die Berge und vor allem der unglaublichen Gast-Freundlichkeit. Gesagt, getan. Im Mai war es dann so weit und wir besuchten das schöne Zillertal.

Unsere Unterkunft

Unsere Ferienwohnung war in Zell am Ziller, genauer gesagt etwas den Berg hinauf. Hier hatten wir alles war wir brauchten, einen traumhaften Ausblick und vor allem eine sehr liebe Gastgeberin.

Warum Österreich? – Warum Zillertal?

Wie wir auf unseren Urlaub gekommen sind, habe ich euch ja schon erzählt. Wir waren mit den Kids schon öfter in Südtirol und da kam bei mir bereits die ganz große Bergliebe auf. Da ist mir auch die unglaublich liebe und herzliche Gastfreundschaft aufgefallen. Und das hat sich auch in Tirol absolut wieder bestätigt. Vor allem was die Kinderfreundlichkeit angeht. Da gibt es eben an fast allen Restaurants einen Spielplatz oder eine Spielecke. Erlebnispfade und Kinderwanderwege an jeder Ecke. Selbst auf den Bergen warten meist wunderschöne Abenteuerspielplätze.

Das Zillertal haben wir zu unserem Ziel auserkorene, weil man hier ein geballtes Ausflugs- und Spielangebot hat. Zell am Ziller war dabei ein zentraler Ausgangspunkt und hat noch dazu einen schönen Park, in dem man neben einem Kletterturm auch einen Spielplatz, eine Minigolfanlage und ein Feld für verschiedene Ballspiele hat. Sogar ein Freibad findet man hier, dafür war es im Mai allerdings viel zu kalt.

Unsere Ausflüge im Zillertal

Was kann man im Zillertal beim Familienurlaub in Österreich unternehmen? Man muss gar nicht lange suchen, um ganz wunderbare Ausflugstipps zu finden. Da fällt die Auswahl teils wirklich schwer, wenn man nur ein paar Tage Zeit hat.

Tag 1 – Ab auf den Berg und weiter zum Abenteuerspielplatz im Zillertal

Spieljoch in Fügen

Spieljoch – hier ist der Name Programm, denn auf dem Berg in Fügen wartet ein riesiger Abenteuerspielplatz auf euch. Da die Seilbahn noch nicht in Betrieb war, sind wir mit dem Auto so weit wie möglich den Berg hinauf gefahren und dann noch etwas über eine Stunde zur oberen Bahnstation gelaufen. Die Kinder haben sich total gefreut, weil hier noch Schnee lag. Der Spielplatz wurde gerade von fleißigen Männern aus dem Winterschlaf geholt. Die Kids durften trotzdem schon ran. An der Kletterwand sind wir ein kleines Stück hoch und über den Knappenparcours balanciert. Der Wasserpark war leider noch nicht aufgebaut, dafür wäre es sowieso zu kalt gewesen und im Schnee kann man sicher sowieso schlecht Floß fahren. Es gibt hier außerdem einen Barfußpfad, einen Hochseilgarten, ein Schaubergwerk, einen Flying Fox und noch so viel mehr. Obwohl wir das alles nicht machen konnten, hatten wir hier trotzdem viel Spaß.

Wir sind dann natürlich noch zum Gipfelkreuz gewandert. Es war ein Traum. Kennt ihr das Gefühl nach einiger Anstrengung auf dem Gipfel anzukommen und voller Stolz die Aussicht zu genießen?

Übrigens haben wir von unserem Auto bis zur Seilbahnstation, wo auch der Spielplatz ist, etwas über 1,5 Stunden gebraucht.

Auenland Sidan

In Schwendau gibt es einen ganz bezaubernden Spielplatz. Hier gibt es Spiel- und Klettergeräte für alle Altersklassen. Am schönsten fanden wir den Wasserspielplatz mit den Floßen. Es gibt auch einen Kiosk. Achtung, die Pizzen sind dort sehr groß. Ganz typisch für die Berge gibt es hier auch frisches Trinkwasser.

Tag 2 -Die Swarovski Kristallwelten

Zugegeben, die Kristallwelten sind nicht mehr im Zillertal, aber auch nicht weit davon entfernt. Was erstmal gar nicht so richtig spannend klingt, entpuppt sich tatsächlich als super lustiger Ausflug.

Die Kristallwelten setzen sich aus dem Museum, das mit der Eintrittskarte ein Mal besucht werden darf, und einer Parkanlage zusammen. Hier könnt ihr an dem Tag rein und raus, wie es euch gefällt.

Der Park

Wir sind mit einem spannend designten Karussell gefahren, haben uns den Weg durch das Labyrinth gesucht und auf einem tollen Spielplatz gesucht. Es gibt hier eine große, begehbare Kugelbahn, die fanden wir richtig cool. Die Kugel könnt ihr euch an einem kleinen Automaten holen, das Geld dafür bekommt ihr später wieder. Wir wurden mit unseren Kugeln von Kasse zu Kasse geschickt und haben sie dann (genervt) mitgenommen.

Der Spielturm

Der Spielturm der Swarovski Kristallwelten befindet sich im Park. Schon beim Betreten waren wir erstaunt. Wir wurden freundlich begrüßt und gefragt, ob wir den Turm schon kennen. Uns wurde gezeigt, auf welcher Etage was ist und wo eine Toilette und Trinkbrunnen zu finden sind. Außerdem gab es einen Platz zum Abstellen der Schuhe, Schließfächer und Antirutsch-Socken für alle. Die Etagen sind teilweise durch eine Rutsche und ein Kletternetzt miteinander verbunden. Der Turm war das reiste Paradies. Wir hätten hier ewig bleiben können. Draußen hat es geregnet und wir haben beim Spielen und Toben die Aussicht durch die verglasten Wände auf die schöne Parkanlage genossen.

Das Museum

Leute, ich sage euch, mehr Bling-Bling geht nicht. Ich oute mich jetzt mal als kein großer Fan von Swarovski-Schmuck, aber das muss man gesehen haben. Es gibt viele Räume, die man auf dem Rundgang durchläuft. Jeder hat ein eigenes Thema, aber überall funkelt und glitzert es. Wir waren sogar in einem Raum, in dem eine Eiswelt erschaffen wurde. Mit echtem Schnee. Ich habe mich wie in einer Schneekugel gefühlt. Es war großartig. Uns hat jeder Raum auf seine Art verzaubert.

Die Swarovski Kristallwelten eignen sich auch super als Ausflug bei schlechtem Wetter beim Familienurlaub in Österreich.

Tag 3 – Die Erlebnissennerei Mayrhofen mit Bauernhof

In der Erlebnissennerei in Mayrhofen kann man sich den Weg von der Milch bis zum Produkt mal ganz genau ansehen. Und das haben wir natürlich auch gemacht. Käse oder Joghurt, alles aus zillertaler Milch. Das war spannend und vor allem wirklich sehr kindgerecht gestaltet. Die Kinder hatten sogar ihren eigenen Audioguide. Da waren sie mächtig stolz und die Infos waren so klasse. Der Rundgang ist ausgespickt mit vielen schönen Details. So konnten wir am frischen Heu riechen, eine Kuhglocke läuten und uns sogar quer durch das Sortiment probieren. Mein Favorit war der Kaffee-Joghurt, die Kinds mochten Erdbeere am liebsten.

Am Ende des Rundgangs durch die Sennerei kommt man durch einen süßen Shop, in dem die hier erzeugten Produkte, aber auch andere regionale Lebensmittel verkauft werden. Noch dazu gibt’s liebevollen Kleinkram als Urlaubsandenken oder Reisegruß für die Daheimgebliebenen.

Der Schaubauernhof

Milch wird abgefüllt oder zu Joghurt und Käse verarbeitet. Aber wo kommt die Milch denn jetzt eigentlich her? Wer an den Ursprung der Produktionskette kehren möchte, der ist auf dem Schaubauernhof neben der Sennerei genau richtig. Hier gibt’s neben Kühen auch Schafe und Schweine. Außerdem einen Heuboden zum Spielen, eine kleine Kartbahn, einen sehr großen Spielplatz, ein Ziegen-Streichelgehege und noch so einiges mehr.

Der Eintritt in den Schaubauernhof ist im Ticket von der Schausennerei übrigens immer inklusive. Meiner Meinung nach, ist die Sennerei auch ein absoluter Schlechtwettertipp. Sogar beim Bauernhof kann man teils im Trockenen stehen und spielen.

Das einzige, was uns hier nicht gefallen hat, war der Trinkbrunnen, an den man gar nicht rankommt und die Menge Ziegenfutter, die aus dem Automaten kommt. Für 50 Cent hätte die Hand meines zwei Jahre alten Kindes gerne gefüllt sein dürfen. Da kamen wirklich nur wenige Krümel raus.

Tag 4 – Mit der Rosenalmbahn zum Fichtenschloss

Das Fichtenschloss habe ich schon bei der Urlaubsplanug gesehen und ich wusste gleich: Da müssen wir hin. Da auch die Rosenalmbahn noch nicht in Betrieb war, wollten wir es machen wie am Spieljoch. Also so weit wie möglich den Berg hinauf fahren und dann den Rest des Weges wandern. Allerdings war die Rosenalm, an der das Fichtenschloss steht mit eine Stunde Fußmarsch ausgeschildert von diesem Punkt. Mit Kindern bergauf sind das gut zwei Stunden und so haben wir das lieber gelassen.

Die Rosenalmbahn startete aber noch in dieser Woche den Betrieb und wir sind mit der dritten besetzten Gondel den Berg rauf gefahren und waren die ersten am Fichtenschloss. Dieses hat uns sehr beeindruckt. Spielspaß an jeder Ecke und überall gab es liebevolle Details zu entdecken. Und diese Aussicht: ein Traum. Sogar ein See gibt es in unmittelbarer Nähe. Als es dann zur Mittagszeit doch recht voll wurde, haben wir eine Gondel bergab genommen. Für den Nachmittag hatten wir nämlich schon einen tollen Plan. Den Schlegeisspeicher.

Das Fichtenschloss müsst ihr euch unbedingt ansehen, bei eurem Familienurlaub in Österreich.

Der Schlegeisspeicher und die Murmeltiere

Der Schlegeisspeicher ist ein Stausee in den Alpen. Über die Alpenstraße sind wir dorthin gekommen. Man muss dafür 14,50 Euro Maut bezahlen, aber es lohnt sich wirklich. Schon die Fahrt ist ganz wundervoll. Am Ende der Straße ist ein großer Parkplatz. Der Farbe vom See ist herrlich türkis und man kann sogar den Gletscher in den Bergen sehen. Wir sind über die Stauseemauer gelaufen und haben den mutigen Leuten beim Flying Fox zugesehen. Dann liefen wir am See vorbei ins Grüne. An einem kleinen Bistro haben wir Limo und Radler getrunken und dabei hat sich auch noch ein lang gehegter Traum erfüllt. Wir haben Murmeltiere gesehen und sogar pfeifen hören. Was hab ich mich darüber gefreut. Dieses Erlebnis hat unseren Familienurlaub in Österreich für mich wirklich perfekt gemacht. Wir sind dann noch ein Stück gewandert bevor wir die Alpenstraße entlang wieder nach Zell am Ziller gefahren sind.

Übrigens gibt es am See einen Foto-Point. Hier kann man ein Foto von sich auf der Bank machen und es sich kurze Zeit später im Internet kostenlos runterladen.

By the way – Opaler Hütte

Eigentlich wollte ich dort noch zu einem anderen Ziel. In der Nähe ist die Opaler Hütte. Hier gibt es eine Hängebrücke. Die ist nicht sehr hoch. Aus einem bestimmten Winkel sieht es aber so aus, als hängt die Brücke mitten über den schönen See. Ich wollte unbedingt so ein Foto. Allerdings ist die Hütte oben in den Bergen. Das wäre mit den Jungs zu viel gewesen. Also kein Foto, aber die Murmeltiere haben mich bestens entschädigt.

Tag 5 – Kinderwanderwege in Fügen

Ich liebe Kinderwanderwege. Lern- und Spielstationen motivieren die Kinder so sehr zum Wandern. Mir macht das übrigens auch richtig viel Spaß. In Fügen gibt es drei Kinderwanderwege. Zwei davon sind wir gelaufen und fanden sie großartig. Parken könnt ihr übrigens im Graf-Fieger-Weg, ich hätte das ja auch gerne vor der Parkplatzsuche gewusst.

Putzi sucht die Wundernuss

Wir haben uns erstmal für den kürzesten Weg entschieden. Putzi sucht die Wundernuss. Das kleine Eichhörnchen führte uns durch den Wald und zu einem coolen Waldspielplatz. Wir haben die Jungs gar nicht mehr von dort wegbekommen. So konnten wir den anderen Weg, den wir uns ausgesucht haben gar nicht mehr laufen. Der soll der schönste sein, habe ich mir sagen lassen. Unserer war einen Kilometer lang, der andere Weg heißt „Wunder der Natur“ und müsste so um die drei Kilometer lang sein.

Putzi erwartet eine Überraschung

Der Name klang für uns schon mal spannend. Auf diesem Wanderweg können die Kinder ein Lösungswort über die Rätsel suchen. Da wären die Großen natürlich motiviert bei der Sache. Den Kleinen habe ich in der Kraxe getragen. Der Weg ist wie die andere schön gestaltet, geht aber recht steil bergauf. Ich war ganz schön erledigt mit dem Zusatzgewicht auf dem Rücken. Der Weg führte uns zum Goglhof.

Der Goglhof ist ein schöner Gasthof mit einem großen Spielangebot für die Kinder. Auf der überdachten Terrasse haben wir uns Bier, Radler und Limo nach dem harten Weg schmecken lassen. Von hier aus kann man auch hervorragend auf den Spielplatz gucken. Das Essen war richtig, richtig lecker. Und das Beste zum Schluss: Sagen die Kinder das Lösungswort vom Wanderweg bekommen sie eine Überraschung.

Tag 6 – Sommerrodelbahn und Abenteuerspielplatz Zillertal Arena

Hände hoch, wer liebt Sommerrodelbahnen so wie wir? Der Arena Coaster an der Zillertal Arena hat es echt in sich. 1450 Meter Streckenlänge bieten viel Zeit um den Fahrspaß so richtig zu genießen. Kinder ab 10 Jahren dürfen alleine hinunterdüsen. Kinder ab 4 Jahren dürfen in Begleitung eines Erwachsenen fahren. Oskar war bei unserem Urlaub erst 2 Jahre. Er hat (nach einem mittelgroßem Drama) auf dem Spielplatz der Zillertal Arena, also direkt neben dem Arena Coaster gespielt.

Und so schnell war die Woche dann auch rum. Und dabei hätte ich gerne noch so viel erlebt. Leider waren viele Anlaufpunkte für Aktivitäten geschlossen.

Diese Ausflüge hätten wir gerne noch im Zillertal gemacht:

• Murmelland Zillertal: Garantiert Murmeltiere sehen. Da wäre ich so gern hin. Das Murmelland hatte leider noch Winterpause. Der Eintritt ist übrigens frei.
• Natur Eis Palast Hintertuxer Gletscher: In dieser Eishöhle kann man mit dem Boot auf dem Gletschersee 30 m unter der Skipiste fahren. Leider erst für Kinder ab 6 Jahren geeignet.
• Mit dem Dampfzug durchs Zillertal: Das haben wir leider nicht mehr geschafft. Bei der Zillertalbahn kann man sich übrigens auch Fahrräder ausleihen. So wie Familie Schmidt hätte ich das gerne gemacht.

Darüber hinaus gibt es aber wirklich Themenwanderwege und Abenteuerspielplätze an jeder Ecke. Es gibt Thermen und Spaßbäder, Indoorspielplätze und Kletterhallen. Ich möchte das hier nicht plump aufzählen. Man findet wirklich gut viele Ausflugstipps.

Meine Tipps für einen Familienurlaub in Österreich im Zillertal

• Beachtet die Sommer- und Wintersaison. Anfangs dachte ich, dass uns der Urlaub Ende Mai missglückt, weil einfach ganz schön viel geschlossen hat. Die Seilbahnstationen haben zu, die Spielplätze auf den Bergen sind noch nicht wieder komplett aufgebaut, vieles hat noch nicht geöffnet, darunter auch Restaurants. Die Sommersaison beginnt in den letzten Maitagen bis Anfang Juni. Schaut vorher unbedingt im Internet. Welche Bergbahnen geöffnet haben, könnt ihr HIER sehen:
• In Österreich gibt’s überall Wasserspielplätze. Nehmt unbedingt Wechselsachen mit oder gleich Badesachen, wenn es warm ist.
• Überschätzt euch nicht. Auch einfach erscheinende Wanderstrecken sind mit Kindern vielleicht nicht so leicht zu meistern. Meiner Erfahrung nach braucht man mit den Kids ungefähr das Doppelte der Zeit, die auf den Wegweisern stehen.
• Frisches Wasser gibt es in Österreich in Hülle und Fülle. Überall stehen Brunnen mit Trinkwasser. Nehmt einfach eure Trinkflaschen mit und genießt das frische Bergwasser.

Na, habt ihr jetzt auch richtig Lust auf einen Familienurlaub in Österreich bekommen? Also ich könnte direkt schon wieder hin. Toll stelle ich mir auch eine Kombination aus ein paar Tagen am Gardasee und ein paar Tagen in Österreich vor. Schau doch mal in meinem Gardasee-Beitrag rein.

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